Barrégriff auf der Gitarre - Definition & Anleitung!

Das Musiklexikon von A-Z ist ein Nachschlagewerk, in dem die wichtigsten Begriffe und Konzepte der Musiktheorie erklärt werden. Die Dominante ist der Akkord über dem fünften Ton einer Tonleiter. Mehr dazu findest du im Beitrag.
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Defintion: Barrégriff – Was ist das?

Ein Barrégriff ist ein Griffmuster, das auf der Gitarre verwendet wird, um Akkorde zu spielen. Der Name kommt aus dem französischen Wort für „Barre“, was so viel wie eine Barre oder ein Stab bedeutet. Ein Barrégriff wird auf der Gitarre durch das Anlegen eines Fingers an mehreren Saiten gleichzeitig erzeugt, was einen einzelnen Akkord mit einem einzigartigen Klang ergibt. In der Musik ist der Barrégriff eine unverzichtbare Technik, da dieser es Musiker*innen ermöglicht, verschiedene Akkorde mit wenig Aufwand zu spielen.

Geschichte des Barrégriffs

Der Barrégriff hat eine lange Geschichte und ist seit Jahrhunderten ein wesentlicher Bestandteil diverser Musikstile. Er wurde ursprünglich in den 1990er Jahren vom französischen Gitarristen Jean-Baptiste Barrière entwickelt und verbreitete sich danach in ganz Europa. Heutzutage ist der Barrégriff überall auf der Welt sehr beliebt und hat sich als unverzichtbare Technik etabliert.

Wie man einen Barrégriff ausführt

Die meisten Gitarristen nehmen den Zeigefinger dafür und decken mit diesem alle benötigten Saiten auf der Gitarre ab. Dies ist gar nicht so einfach, da alle Saiten mit dem gleichen Druck auskommen sollten. Der Zeigefinger muss dafür möglichst parallel zum Bund und relativ gerade und steif auf den Saiten platziert werden. Stell dir vor dein Zeigefinger wäre eine Art Barre oder Rohr was senkrecht auf den Saiten aufliegt. Du kannst dann mit den anderen Fingern vor dem Zeigefinger verschiedene Akkorde formen. Versuch jedoch erst einmal nur den Zeigefinger aufzulegen und mit der anderen Hand die Saiten anzuschlagen. Jede abgedeckte Ton sollte sauber erklingen. Wenn du das gemeistert hast, kannst du weitere Finger auflegen und erste Akkorde bilden.

Barrégriff auf der Gitarre von cottonbro zeigt Nahaufnahme von Barre Gitarren Akko
Hier siehst du einen Barré-Akkord Griff (E-moll7)

Wie man den besonderen Griff übt

Das Schwierigste hierbei, ist die richtige Kraft im Zeigefinger zu finden. Ist dieser zu schwach, schaffst du es nicht alle Saiten gleichmäßig zu drücken und es kommt zu unschönen Störgeräuschen und Knarren der Saiten. Drückst du jedoch zu stark, verkraft deine Hand schnell und du bekommst eventuell sogar leichte Schnitte in den Fingern. Nimm dir also die Zeit und gib deiner Hand zeit sich an diese neue Haltung zu gewöhnen. Dies kann ein paar Wochen und für manche auch gerne in paar Monate dauern. Sobald du die Technik raus hast, wirst du nicht mehr drüber nachdenken müssen.

Tipp: Mach dich nicht verrückt mit der genauen Position deines Zeigefingers! Jeder Mensch hat eine leicht andere Ausführung, was mit der Anatomie deiner Hand zu tun hat. Es spielt keine Rolle, ob dein Zeigefinger dabei genau auf dem Bund ist, kurz davor oder eventuell etwas quer steht.

Hier ein weiteres Beispiel für eine Barrégriff Haltung

Unterschiedliche Arten des Barrégriffs

Es gibt verschiedene Arten des Barrégriffs, die je nach Musikstil oder Akkord unterschiedlich sein können. Der am häufigsten verwendete Barrégriff basiert auf den Akkordmustern von A und E in Dur oder Moll. Nur mit diesen Akkordmustern inkl. den unterschiedlichen Griffen je nachdem ob du deinen Grundton auf der E-Saite oder auf A-Saite startest, hast du bereits ein riesiges Repertoire an Akkorden.

Schauen wir uns ein paar Barré Akkorde im Detail an:

A-Moll Barrégriffs Akkord als Tab
A-Moll Barrégriffs Akkord als Tab

Den A-Moll, bzw. das A-Moll Griffmuster kennst du bestimmt bereits. Wenn du dieses nun auf dem Griffbett verschiebst und dazu den "neuen Anfang" der Gitarre mit deinem Zeigefinger markierst (Barrégriff), so transponierst du den A-Moll in wenigen Sekunden.

H-Moll Barrégriffs als Tab
H-Moll Barrégriffs als Tab

Verschoben um zwei Bünde nach oben z.B., also einen Ganzton, erhältst du nun mit dem gleichen Griffmuster den H-Moll Akkord. Mit dieser Technik kannst du für jeden Bund auf der Gitarre einen neuen Akkord mit gleichem Muster bilden. Cool oder?

E-Dur Barrégriffs Akkord als Tab
E-Dur Barrégriffs Akkord als Tab

Das gleiche gilt auch für E-Dur Akkord Muster, bei dem der Grundton auf der E-Saite startet. (Beim Beispiel zuvor, lag der Grundton auf der A-Saite.)

F-Dur Barrégriffs Akkord als Tab
F-Dur Barrégriffs Akkord als Tab

Hier mal nur einen Bund nach oben verschoben, wird aus dem E-Dur ein F-Dur mit Hilfe des Barrégriffs. So einfach geht's.

Tipp für Fortgeschrittene: Mit der Barre-Technik kannst du 100 Akkorde innerhalb kürzester Zeit erlernen. Dies ist unser absolutes Liebelingsvideo dazu:

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Notationen für den Barrégriff

In Musiknotationen ist der Barrégriff leicht als „Barré“ gekennzeichnet. Es gibt verschiedene Arten von Notationen, die entweder mit einer Linie oder mit einem Strich gekennzeichnet sind. Zusätzlich muss man bestimmte Längenangaben machen, um den Fingerdruck auf jede Saite genau anzugeben. Diese Notationen helfen Gitarristen nicht nur dabei, den richtigen Barrégriff zu finden, sondern auch dabei, ihn in den richtigen Tonumfang zu bringen.

Die Vorteile des Einsatzes von Barrégriffen

Der Große Vorteil liegt in der Schnelligkeit der Akkordwechsel. Du kannst mit Barrégriffen alle möglichen Akkorde in großen Geschwindigkeit über dein Griffbrett verteilen. Mit leichten Veränderungen in der Fingerposition wird es dir möglich ohne Umzugreifen zwischen Dur und Moll zu wechseln oder mal eben eine 7 mit einzufügen. Eine großartige Technik, die jeder Gitarrist und jede Gitarristin beherrschen sollte.

Verwendung des Griffs in der Musik

Barrégriffe sind in verschiedenen Musikstilen verbreitet und werden sowohl von professionellen als auch von Hobbygitarristen verwendet. Sie können in vielen populären Songs vor allem im Rock oder Pop-Genre gefunden werden. Auch in vielen jazzigeren und bluesigen Stücken werden Barrégriffe häufig verwendet, um die Instrumentalpassagen zu verschönern.