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Nothing But Thieves - Dead Club City

Nothing But Thieves - Dead Club City - Album Review im Musikmagazin
Dead Club City - Offizielles Album Cover

Wer die Band Nothing But Thieves zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht kennt, scheint in anderen Genres unterwegs zu sein.

Die Reise begann mit ihrem gleichnamigen Debüt Album Nothing But Thieves im Jahre 2015. Über den Spotify Weekly Mix spülte der Song Trip Switch über die Rotation in meine Playlist. Als Conor Mason's Stimme nach 0:12 Sekunden in meinem Ohr landete, stoppte ich kurz und griff zum Handy. Wer zur H**** ist das? Eine hohe glasklare, energiegeladene, gefühlvolle Stimme voller Demut und Nostalgie. Energiegeladen, turbulent, gepaart mit einem beeindruckenden Klangteppich aus analogen Röhren Sounds und modernen Synth-Elementen. Angezerrt, rockig - dabei mehr Indie Rock als Hard Rock - ein Hybrid zwischen Vergangenheit und Zukunft - großartig!

Noch größer waren demnach die Erwartungen und die Sehnsucht auf die neue Platte Dead Club City. Bereits zwei Jahre nach Moral Panic schaffen es die jungen Briten aus Southend-on-Sea erneut 11 neue Songs aufs Parkett zu bringen. Diesmal in kompletter Eigenregie in selbst aufgebautem Studio in Essex, England.

Die Band Nothing But Thieves | Bild von: Michelle Janssen

Dead Club City - Track by Track

Mit der ersten Singleauskopplung Welcome to the DCC (1) zeigt die Band ihre Vorliebe für tanzbare Synthi-Beats im Dark 80s Vibe mit elektronischen Daft Punk Elementen. Die Single ist ein mutiger Schritt, welcher erst einmal sacken musste. Für mich kein klassischer Nothing But Thieves Song, der sich für meinen Geschmack auch erst nach mehrmaligem Hören entwickelte, aber spätestens nach erster Live Performance voll entfachte.

Umso größer die Freude, als die zweite Single Overcome (2) die Herzen der Fans hoch schlagen lässt. Mit den Zeilen “We shall overcome, as we’ve done before” spürt man die Energie und den Spirit die schwierigen Zeiten und die Last der Band aus den letzten Jahren nun endlich überstanden zu haben. Ein nach vorne treibender auf 8tel-pulsierender Track der alles mitbringt, wofür man die Alternativ Indie Rocker liebt. Dies ist mein persönlicher Lieblingssong der Platte und zurecht eine würdige Single-Auskopplung.

Direkt im Anschluss folgt Tomorrow Is Closed (3). Schaut man sich die Performance dazu im Musikvideo an, wird klar wie viel angestaute Energie dort frei wird und gerade über Conor’s Stimme seinen Körper beim Singen verlässt. Ein Ventil, das zum Überlaufen drohte und nun endlich wieder aufatmet. Für mich ein großartiger Song und der zweitstärkste Song der Platte.

Mit Keeping Around (4) bringt James Price’s nachfolgend einen laid-back Beat an den Drums ein, der für eine angenehme Hörkulisse sorgt. Conor’s Vocal Performance erinnert hier zwischenzeitlich an die Band Muse und ist auch ähnlich gemischt. Definitiv kein schlechter Song, der seinen Platz auf der Platte verdient.

“Bruce Springsteen trifft The Killers beim Muse Konzert.”

City Hounts (5) dagegen setzt auf einen spacig verzerrten Bass, der erneut stark an die Band Muse erinnert. Leider auch nach mehrmaligem Hören nicht der stärkste Song meiner Meinung nach. Keine signifikante Message und Entwicklung und in der Bridge hinten verspielt, aber eher einfallslos.

Mit Do you Love Me Yet (6) wird erneut zum Synth-Keyboard gegriffen. Für mich einfach nicht die Stärke der Band und deutlich schwächer als die gekonnten Riffs von Joe Langridge-Brown und Dominic Craik an den Gitarren.

Members Only (7) beginnt mit stark verzerrtem Gitarrenriff und erinnert zunächst von der Vocal Line an einen der großen Hits wie Trip Switch, schafft es jedoch nicht auf dieses Kaliber.

Mit Green Eyes - Siena (8) folgt eine Ballade in der Hoffnung Conor’s einzigartige Stimme in vollem Gewand spüren zu können. Leider etwas zu schnell und durch den starken "Telefon-Mitten-Mix" und eher unpassenden Keyboard Sounds im Orgel Gewand nicht überzeugend.

Dies wird mit Foreign Language (9) nicht viel besser. Die Band verliert sich in einer zu digitalen Keyboard-Soundkulisse, die die eigentliche Stärke der Band nicht aufgreift.

Auch Talking To Myself (10) schafft es nicht an die erste Hälfte des Albums anzuknüpfen. Was großartig begann, verschwimmt hier im Sand.

Pop The Balloon (11) fährt am Ende dann nochmal richtig auf. Die Gitarren-Riffs sind zurück, jedoch wirkt der Track zu verspielt und lyrisch Ideenlos.

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Fazit zur Dead Club City Platte

Leider trifft dieses Album den aktuellen Zeitgeist und zeigt, wieso ganze Alben immer weniger Gehör finden. Eine 6 Track EP wäre hier der perfekte Weg gewesen. Gefühlt fehlte etwas Zeit für weitere großartige Songs. Nichtsdestotrotz zeigen die Songs Overcome (2), Welcome to the DCC (1) und Tomorrow is Closed (3) erneut das große Talent und Potenzial der Band. Songs, die wir nicht missen wollen und die ihren Platz in den Playlisten und Herzen der Alternative Indie Liebhaber mehr als verdient haben. Vielen Dank dafür! Liebe geht raus - wir freuen uns auf alles was noch kommt. 3 1/2 von 5 mukken Sterne gemessen an den Großen und mit Potenzial nach oben.

Nothing But Thieves - Album Nr. 4 (BTS)

P.S. Falls du wie ich auch auf behind-the-scenes Studio Material stehst, kann sich hier die sympathische Youtube Reihe der Band für weitere Einblicke ansehen:

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Ursprünglich veröffentlicht am 17. Juli 2023 aktualisiert am 5. August 2023

Originally published on Juli 17, 2023, updated on August 5, 2023

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