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Pink scheint ununterbrochen auf der Achse zu sein - und das mitsamt ihren drei Lieblingsmenschen und 24 Koffern. Die aus 159 Konzerten bestehende „Beautiful Trauma Tour“ verlangt mental, aber auch körperlich so einiges von der Sängerin ab. Wie schafft es Pink da noch, Karriere mit Familienleben zu vereinen? Wie der zweifache Mama der Spagat zwischen Star- und Mama-Rolle gelingt, erfährst du in der Musik Doku „P!nk: All I Know So Far“ unter Regisseur Michael Gracey.
Name: Alecia Beth Moore |
Geburtsdatum: 8. September 1979 |
Ehepartner: Carey Hart (verh. 2006) |
Wohnort: Kalifornien |
Die Anfangsszene von „P!nk: All I Know So Far“ zeigt aufgeregte Fans im Wembley-Stadion in London, die voller Vorfreude auf Pinks Auftritt bei der „Beautiful Trauma Tour" hinfiebern. Bevor sie die Bühne betritt, kneift sie ihrer Tochter, die die Performance ihrer Mutter hinter der Bühne mitverfolgt, noch schnell unter die Achsel. „Get the Party Started“ ist das erste Lied, das Pink anstimmt, während sie auf einem pinken Riesenluster über die Bühne schwebt und dabei eine akrobatische Performance hinlegt.
In der darauffolgenden Szene sieht man Pinks Familie, als sie aus dem Privatjet aussteigen. Ehemann Carey, Tochter Willow und Sohn Jameson, sie alle begleiten Pink nach Amsterdam, wo ein großer Auftritt bevorsteht. Einchecken im Luxushotel, Köpfen einer Champagnerflasche, das alles gehört mittlerweile zum Alltag der Familie dazu. Pink erklärt, dass sie es sehr zu schätzen weiß, die Welt durch die Augen ihrer Kinder zu erkunden und gleichzeitig ihrer Leidenschaft, auf den großen Bühnen der Welt zu performen, nachgehen kann.
In der Regel stellen viele Künstlerinnen ihre Touraktivitäten ein, sobald sie Mutter werden. Dass Pink diesem Trend nicht folgt, mag für einige unvorstellbar erscheinen. Sie rechtfertigt den Tour-Zirkus jedoch mit der Möglichkeit, gemeinsam mit ihrer Familie bleibende Erinnerungen zu schaffen. Ihr Bestreben ist es nicht nur, eine ausgezeichnete Künstlerin, sondern auch eine wunderbare Mutter zu sein, auch wenn dies bedeutet, sich manchmal zweiteilen zu müssen.
Bei den Proben sind ihre Kids immer mit am Start. Willow macht die Halle mit ihrem Hooverboard unsicher, während ihre Mommy mit dem Team Outfit-Entscheidungen fällt und die Choreographien zum x-ten Mal durchgeht. Die Sängerin mache keine Tür hinter sich zu, wenn sie zur Arbeit geht, denn ihre Familie sei stets an ihrer Seite. Das sei einerseits schön, andererseits unfassbar anstrengend.
Während in herkömmlichen Familien der Morgen häufig mit den Worten „Auf geht`s in die Schule" beginnt, lautet der morgendliche Aufruf in Pinks Familie: „Möchtest du zu den Proben mitkommen?“ Tochter Willow begleitet ihre Mum liebend gerne zu den Proben. Wenn Pink vor ihren Auftritten im leeren Stadium fleißig übt, nutzt Willow jede Gelegenheit, zur Musik ihrer Mutter das Tanzbein zu schwingen.
Doch Pink scheint nicht immer mit ihren Auftritten zufrieden zu sein. Nach einem Auftritt meint sie, dass wenn sie eine Zuschauerin gewesen wäre, die ein Ticket gekauft hätte, einen Parkplatz gebucht und ein Essen gekauft hätte, um ihre Show zu sehen, reichlich enttäuscht wäre. Ihr Manager erwidert daraufhin, dass Pink zu hart mit sich selbst sei. Die Leute wären durchgedreht.
Als Pink einen Abend mit ihrer Familie im Hotelzimmer verbringt, fragt sie scherzhaft „Sagen wir die Tour ab?“. Willow antwortet: „Nein. Obwohl, doch. Vielleicht schon. Ich hab Lust auf Ferienlager und Hüpfburg.“ Pink wird von schlechtem Gewissen eingeholt und fragt Willow, ob sie für eine Woche zu einem Ferienlager gehen wolle. Willow erwidert: „Nein. London will ich noch sehen. Aber danach gerne“.
Pink wurde ab ihrem 9. Lebensjahr von einer alleinerziehenden Mutter, die Notfall-Krankenschwester war, großgezogen. Jedes Jahr legte ihre Mutter Geld beiseite, damit Mutter und Tochter sich für einen besonderen Tag aufbrezeln und in die Stadt fahren konnten, um Off-Broadway-Stücke zu sehen. „Phantom der Oper“, „Les Misérables“, „La Cage aux Folles“, Pink habe sie alle gesehen. Einiges von Pinks heutiger Bühnenshow, sei ihrer Mutter zu verdanken. Ihre Eltern hätten sie von klein auf bei all den Unternehmungen, die sie tätigen wollte, unterstützt. Wollte die junge Pink singen, dann durfte sie singen. Wollte die junge Pink turnen, dann durfte sie turnen. Damit habe man ihr signalisiert, dass sich mit Training und Übung alles erreichen lasse.
In ihrer Kindheit und Jugend war Pink Turnerin. Während dieser Zeit verfolgte sie einen strikten Trainingsplan, der aus fünf Trainingseinheiten pro Woche bestand. Das harte Trainingsprogramm machte sich jedoch ausbezahlt. Als sie eines Tages ein Cher Konzert besuchte, wurde sie zum ersten Mal auf die Akrobat*innen aufmerksam, die scheinbar riesigen Spaß hoch oben in der Luft hatten. Daraufhin wurde ihre Idee geboren, während den Bühnenperformances auch als Akrobatin zu agieren - eine Praxis, die später zu ihrem unverkennbaren Markenzeichen wurde. Pink behauptet, dass sie kopfüber sogar um einiges besser singe.
Pinks Ehemann Carey sei ihr Fels in der Brandung, der Pink vor sich selbst schützt. Ihn hat sie 2001 kennengelernt, als er noch Motocrossfahrer war. Fünf Jahre danach gaben sich die beiden das Ja-Wort. In seiner Rolle als Ehemann erweist sich Carey als unverzichtbare Stütze für Pink während ihrer anstrengenden Tourneen. Sie ist sich sicher, dass eine Partnerschaft mit jemandem, der ständig gebauchpinselt werden müsse, schwierig, wenn nicht gar unmöglich wäre. Carey hingegen erfüllt seine Rolle mit Bescheidenheit und unterstützt Pink dort, wo sie ihn am meisten braucht, als Familienvater. Sie liebt es, ihm dabei zuzusehen, wie er die Rolle des perfekten Elternteils verkörpert. Wenn Pink nach einem harten Probentag erschöpft ist, erklärt sich Carey stets bereit, mit den Kindern zu spielen. Diese Aufopferung und Liebe zur Familie sind für Pink von unschätzbarem Wert.
Der Tag von Pinks großem Auftritt im Wembley Stadion ist angebrochen. Pünktlich um 13:30 Uhr holt ein Bus die Familie vom Hotel ab und bringt sie zur Venue. Bei ihrer Ankunft erhält Pink zur Einstimmung auf die bevorstehenden zwei Riesenkonzerte eine Gruppenumarmung von der Crew. Es folgen Ausschnitte der Generalprobe in „P!nk: All I Know So Far“ gezeigt. Pink schwebt, an vier Seilen befestigt, durch das gesamte Stadion. Hinzu kommen akrobatische Saltos in der Luft, ein kleiner Vorgeschmack auf das, was Zuschauer*innen erwarten dürfen. Um 16:30 Uhr geht es in die Maske, wobei Pink das Haarstyling selbst in die Hand nimmt, mit der Begründung, dass sie erstens nicht viele Haare habe und zweitens, diese die einzigen Momente seien, in denen sie ungestört sei. 18:45 Uhr: Pink wärmt ihre Stimme und ihren Körper auf. Kurz darauf sieht man im Zeitraffer, wie die Menschenmassen ins Stadion stürmen. Um 20 Uhr gibt es eine letzte Ansprache.
Danach ist es soweit. Pink betritt vor 80.000 jubelnden Fans die Bühne. Es folgen spektakuläre Ausschnitte. Wie immer scheint alles am Schnürchen zu laufen, was erneut die kompromisslose Professionalität von Pink demonstriert. Unmittelbar nach dem Konzert nimmt sie sofort ihre Familie liebevoll in Empfang, die bereits voller Vorfreude hinter der Bühne auf sie gewartet hat.
„Ich wollte ein Rockstar sein, müsste also nie früh aufstehen und hätte keine nervigen Verpflichtungen. Jetzt habe ich 225 Leute unter mir, zwei verrückte Kinder und trage mega viel Verantwortung. Und es klappt.“
Pinks Aussage verdeutlicht ihre bewundernswerte Fähigkeit, das scheinbar Unmögliche zu bewältigen. Was mich an „P!nk: All I Know So Far" besonders verwundert, ist die Nähe, die die Sängerin zu sich und ihrer Familie zulässt. Ursprünglich hatte Pink nicht beabsichtigt, eine Dokumentation über ihre Tour zu drehen. Als Regisseur Michael Gracey, der bereits zuvor mit Pink an Musikvideos gearbeitet hatte, jedoch meinte, dass es faszinierend sei, wie Pink während ihrer Tournee Rock-Star, Frau und Mama zugleich spielen könne, gab sie ihm grünes Licht für den Dreh. So hätten ihre beiden Kids Willow und Jameson die Möglichkeit, später zu sehen, wie sie ihre frühen Kindheitsjahre verbrachten - im Gegensatz zu dem, was ihnen davon im Kopf geblieben ist.
Pink scheint keine Hemmungen zu haben, sich vor laufender Kamera zu öffnen. Sie offenbart, dass es ihr Sorgen bereiten würde, ihren Kindern kein normales Leben bieten zu können. Gleichzeitig ist sie jedoch fest davon überzeugt, dass Willow und Jameson erheblich von den vielfältigen Erfahrungen profitieren, die das ständige Reisen bietet. Nicht nur die Möglichkeit, unterschiedliche Kulturen zu erleben, sondern auch die stetige Präsenz von Menschen, die leidenschaftlich lieben, was sie tun, tragen zu dieser Überzeugung bei. Die unerschütterliche Liebe zu ihrer Familie sowie die Authentizität, die die Sängerin auszeichnet, machen Pink zu einer unglaublich sympathischen Persönlichkeit, über die man liebend gerne mehr in einer Dokumentation erfährt.
Pink ist eine von zahlreichen Sänger*innen, die eine steile Musikkarriere hingelegt hat, wie in „P!ink: All I Know So Far“ zu sehen ist. Du möchtest weitere spannende Blogposts über Popmusiker*innen wie Britney Spears, Katy Perry oder Lady Gaga lesen? Dann schau doch auf mukken vorbei und wirf einen Blick in die Kategorie Musikfilme & Dokus. Hast du gewusst, dass du dich auf unserer Plattform mit gleichgesinnten Musiker*innen austauschen kannst? Lass dir diese Gelegenheit nicht entgehen und erweitere dein Netzwerk mit der mukken Musikersuche!
Ursprünglich veröffentlicht am 6. November 2023 aktualisiert am 6. November 2023
Fokusthema: Bo Burnham: Inside – Eine dokumentarische Musikkomödie für unsere verwirrte Zeit
Originally published on November 6, 2023, updated on November 6, 2023
Fokusthema: Bo Burnham: Inside – Eine dokumentarische Musikkomödie für unsere verwirrte Zeit