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Tight spielen – dein Gespür fürs richtige Timing

Eine Band hat einen Auftritt und groovt miteinander
Bild: Pexels/Pixabay

“Die waren richtig tight” – wer diese Aussage über sich als Band nach dem Gig hört, fühlt sich als Musiker*in mit ziemlicher Sicherheit geschmeichelt. Denn wenn eine Band tight, also einzeln genau auf den Punkt und dabei genau aufeinander abgestimmt spielt, dann klingt sie so richtig gut. Gerade im Miteinander nimmt das tight spielen eine wesentliche Rolle ein. Ohne das passende Gespür für die eigene Musik ist es nur schwer möglich, andere Bandmitglieder so gut wie möglich in das Spiel einzubinden. Umso wichtiger ist es, das eigene Timing zu perfektionieren. Doch wie genau wirst du “tight”? Wir verraten es dir:

Warum du tight spielen solltest

Der richtige Groove und das damit verbundene Taktgefühl sind für ein flüssiges Spiel gemeinsam mit anderen Musiker*innen in einer Band von enormer Bedeutung. Im Idealfall findet ihr euch in einem Rhythmus ein und sorgt dafür, dass eure Instrumente miteinander harmonieren. Schließlich merken es eure Zuhörer*innen, wenn sich das Tempo plötzlich verändert oder wenn ihr nicht so richtig auf einen Nenner kommt. Desto mehr du dich mit der Musik und ihren vielen Rhythmen beschäftigst, desto schneller wirst du automatisch mit dem Thema Takt und Timing konfrontiert. Daher lohnt es sich schon in der Anfangsphase, dich neben anderen Skills auf die Verbesserung des Timings zu fokussieren.

Sowohl für Gesang als auch für Instrumente relevant

Wer glaubt, das Timing würde nur für den Umgang mit Instrumenten eine wichtige Rolle spielen, der täuscht sich. Auch für den Einsatz deiner Stimme im Chor oder beim Sologesang ist es entscheidend, die richtigen Töne zur passenden Zeit zu treffen. Mit einem gewissen Taktgefühl gelingt es dir, dich noch besser mit deiner Band zu verbinden und einen harmonischen, tighten Klang entstehen zu lassen. Das klingt nicht nur gut, sondern bringt eurer Band im Ganzen auch ein gewisses Sicherheitsgefühl.

Auch wenn es beim gemeinsamen Gesang grundsätzlich auf ein funktionierendes Gefüge zwischen dir und den anderen Sänger*innen ankommt, hängt das richtige Timing vor allem an dir. Aus diesem Grund solltest du diese Fähigkeit auch persönlich trainieren, um Rhythmus und Taktgefühl später nicht zum Problem werden zu lassen. Während es bei der Stimme die richtige Einsatzzeit ist, sind es beim Instrument spielerische Unsicherheiten, die sonst zu Schwierigkeiten führen. 

So beeinflussen dich dein Puls und dein Herzschlag

Um den Weg zum perfekten Timing noch besser zu verstehen, solltest du körperliche Aspekte wie den Puls und Herzschlag nicht außer Acht lassen. Derartige Faktoren sind eng mit deiner Stimmung sowie mit der aktuellen Anspannung verbunden. Für viele angehende Musiker*innen ist es dabei vor allem das Lampenfieber, das zu einem erhöhten Puls und Herzschlag führt – und das kann dein Taktgefühl ziemlich durcheinanderbringen. Du wirst unbemerkt schneller, hörst nicht mehr genau auf deine Bandmitglieder oder wechselst deine Tempi.

Doch was genau kannst du tun, damit Puls und Herzschlag für dich nicht länger zum Hindernis werden? Versuche am besten, den Ruhepuls direkt in deine Timing-Übungen zu integrieren. Hast du derzeit einen Ruhepuls, so verfügst du bereits über ein körpereigenes Metronom. Atme in diesem Moment einfach in Abstimmung zu deinem Herzschlag und sorge so für eine gewisse innere Ruhe. Bei Lampenfieber helfen auch Atemübungen kurz vor dem Auftritt. Trainiere also ruhig zu bleiben und konzentriere dich auf das, was du liebst: deine Musik.

Diese Methoden lassen dich dein Timing verbessern

Um tight spielen zu können, solltest du zunächst ein Bewusstsein für aktuelle Schwächen entwickeln und dabei auf die Suche nach Problemen gehen. Vor allem für Taktgeber*innen wie das Schlagzeug oder den Bass spielt es eine entscheidende Rolle, das Timing im Griff zu haben. Folgende Methoden können dabei helfen:

  • Fokussiere dich mal ganz konkret auf dein ganz eigenes Spiel. Es kann helfen, deine Musik aufnehmen zu lassen und später noch mal durchzuhören. Die meisten Musiker*innen nutzen dafür ihre Memo Funktion auf dem Handy. Du wirst erstaunt sein, wie unterschiedlich dein Taktgefühl beim live spielen im Vergleich zur wirklichen Audioaufnahme ist. In den meisten fällen wirst du zu schnell gewesen sein.
  • Übe mit Metronom! Auch wenn dies auf der Hand liegt, ist dies der einzig gute Weg um sein Taktgefühl wirklich sauber verbessern zu können. Und dann: Erhöhe den Schwierigkeitsgrad und fordere dich erneut. Du wirst schnell merken, dass du dir langsame Tempi schnell einfacher fallen, sobald du dich an schnellere gewöhnt hast.
  • Lehne dich bewusst etwas mehr zurück und behalte deine Atmung im Blick. Körperliche Faktoren spielen eine wesentliche Rolle und schaffen eine Grundspannung, die dich blockieren kann. Beschäftige dich mit Übungen, die dich entspannen können und achte auch vor deinem Liveset ganz bewusst darauf.

Das alles geht natürlich nicht von heute auf morgen. Arbeite daher am besten mit einem konsequenten Trainingsplan oder einer App, aber lass es ruhig angehen! Ein gutes Taktgefühl entsteht nicht von heute auf morgen.

Kann ein Metronom eine Dauerlösung sein?

Ein Metronom schlägt im Takt
Bild: Pexels/Florian G

Ein wichtigste bereits genannte Hilfsmittel ist das Metronom. Das Ticken im Takt gibt dir Orientierung und trainiert nach und nach dein Taktgefühl. Ein schwankendes Timing oder das Problem, im Stück plötzlich immer schneller zu werden, sind mit einem laufenden Metronom deutlich einfacher zu lösen. Sollte für dich die Schwierigkeit bisher noch darin liegen, aus Nervosität das Taktgefühl zu halten, ist das Metronom dein neuer bester Freund. Nicht ohne Grund wird das Hilfsmittel auch von erfahrenen Musiker*innen weiterhin genutzt und eignet sich perfekt für Anfänger*innen, um die ersten Schritte an neuen Instrumenten zu lernen. Durch einen konsequenten Einsatz wirst du noch schneller tight spielen. Eine Dauerlösung ist das Metronom jedoch nicht, denn auf der Bühne solltest du dich auf dein Spiel und deine Band konzentrieren und nicht auf das Schlagen eines Metronoms. Es ist also eher fürs Üben zu Hause gedacht und irgendwann sollten die Stücke von vorne bis hinten ohne Metronom laufen.

Eine Ausnahme ist hier ein Liveset, bei dem Audiospuren vom Band kommen. Hier wird zumindest der Schlagzeuger ein Metronom (Klick) im Ohr haben.

Hier ein paar nützliche Kaufempfehlungen für dich:

Das CTM-700 Metronom von Musikhaus Thomann ist auch gleichzeitig ein Stimmgerät und super geeignet für Gitarre, Bass, Ukulele und Violine. Falls du etwas einfaches für den Start benötigst, kannst du hiermit nichts falsch machen und ist zudem sehr preiswert.

Wer es lieber etwas traditioneller mag, setzt auf das Thomann Metronom 330 Metronom mit ausschaltbarer Glocke. Dies ist sehr einfach zu bedienen und hat einen angenehmen klang. Wichtig nur, dass dies auf einer gerade Oberfläche platziert ist und es ruhig genug ist im Raum, da es nicht sehr lautstark ist. Der Klang jedoch deutlicher angenehmer als ein digitales Klicken, aber wie so oft ist das Geschmackssache.

Das Tama RW200 Rhythm Watch Metronom ist ein wahrer Klassiker und weiterhin sehr beliebt im Profibereich. Es bietet diverse Tempoeinstellungen, die Möglichkeit für einen Fußschalter, eine Tapfunktion und vieles mehr.

Mit Apps und modernen Tools zu mehr Feingefühl

Nicht immer muss es das klassische Metronom sein, um ein besseres Timing zu entwickeln. Solltest du digitale Varianten bevorzugen, kannst du auch auf kostenlose Apps und Programme am PC oder für dein Smartphone zurückgreifen, die dein Feingefühl verbessern. Gleiches gilt für den Drum-Computer, der speziell für Schlagzeuger*innen geeignet ist und das Taktgefühl vorgibt. Umso mehr du dich mit dem Takt und dem richtigen Rhythmus deiner Musik befasst, desto schneller wirst du Fortschritte machen. 

Hier drei der besten Metronom Apps fürs Handy für dich:

  1. The Metronome by Soundbrenner für iOS
  2. Pro Metronome - Das Profi Metronom für iOS & Android
  3. Metronom Beats für Android

Emotionen bleiben ein wichtiges Element der Musik

Ein gutes Timing ist für Musiker*innen essenziell. Achte jedoch darauf, dich durch feste Vorgaben wie ein Metronom oder ähnliche Hilfsmittel nicht zu sehr in deiner Kreativität beschränken zu lassen. Nur mit dem nötigen Freiraum sowie mit vollster Eigenständigkeit kannst du die nötigen Emotionen in deine Musik bringen. Im Optimalfall entwickelst du daher ein klares Verständnis für Takt und Rhythmus, ohne deine Art des Musizierens zu stark zu beeinflussen. Hier und da aus Mustern auszubrechen und mit speziellen Timings zu überraschen gehört genauso dazu wie ein tightes Spiel.

Jetzt die Musik fühlen und tight spielen

Du möchtest nun selbst daran arbeiten, tight spielen zu können? Mit unseren Tipps hast du es leicht, als Musiker*in schnell Fortschritte zu machen und dein neu erlerntes Wissen auf die eigene Musik anzuwenden. Solltest du dich auch zu anderen Themen informieren wollen, dann schau gerne in unserem Blog vorbei. Dort findest du spannende Tipps zum Songwriting oder zum Spielen von vielen spannenden Instrumenten wie der Blockflöte oder dem Klavier. Mit unseren Kontaktanzeigen für Musiker*innen hier bei mukken ermöglichen wir es dir zudem, dein eigenes Netzwerk zu erweitern.

Ursprünglich veröffentlicht am 18. März 2023 aktualisiert am 5. August 2023

Originally published on März 18, 2023, updated on August 5, 2023

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