Janet Cherry Sängerin

Vor langer Zeit spielte ich in einer Band E-Bass und hatte mit dieser sowie im Rahmen eines Schulprojekts je einen Auftritt als Bassistin. Nach einigen Jahrzehnten voller Höhen und Tiefen feilte ich, zunächst ohne den Schwerpunkt Gesang, an meinem Timbre und streckte meine Fühler schließlich in Richtung Bass spielende Leadsängerin aus. Ein jetzt endlich abklingendes Beinleiden sowie die Schwierigkeit, als spätberufene Sängerin und Bass-Wiedereinsteigerin beides gleichzeitig zu machen, haben mich aber darin bestärkt, nur noch sporadisch am Bass einzuspringen und nur diese Stücke mit einer zweiten Gitarre zu besetzen, die dann von unserer eigentlichen Bassistin gespielt wird.

Inzwischen nehme ich Gesangsunterricht, um meine Technik zu verbessern und vor allem den Umfang meiner Bruststimme auszuweiten. Violine, Gitarre, Bass und Keyboard übe ich seit Jahrzehnten nur unregelmäßig, und dabei wird es wohl auch bleiben. Wenn schon, dann Bass, das geht mir noch am besten von der Hand.

Nach und nach entwickelte sich dann auch der Mut, sich als Sängerin zu exponieren, an der Bushaltestelle zu üben und sogar im fahrenden Bus loszuträllern, vor Publikum aufzutreten, etwas Bühnenpräsenz an den Tag zu legen (d. h. sich ein bisschen zu bewegen und ausgewählte Textstellen mit Gesten zu untermalen) und sich dabei auch mal "eine blutige Nase zu holen". Als Sängerin hatte ich inzwischen einen Auftritt am Arbeitsplatz und ein Casting vor Live-Publikum inmitten größtenteils eindeutig überlegener Mitbewerberinnen.

Meine Stimme ist sehr "reibeisenmäßig" ähnlich Sandra Urbanek, aber tiefer und mit etwas anderem Timbre, in höheren Lagen rauchig wie Janet Gardner, obendrein fuzzy und mit Nena-artig kühler Grundfarbe. Die tiefste Lage driftet dann deutlich in Richtung Lisa Paus (Bundesministerin außer Dienst) ab.